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Geschichte hautnah - Auschwitz

Unsere Reise nach Auschwitz

Endlose Stacheldrahtzäune. Eisige Windböen und das Schild “Arbeit macht frei” am Eingangstor. Wir, die Schüler der Klassen 7A, 7B & 7D, unternahmen eine Reise nach Krakau, um das nahegelegene Konzentrations- und Vernichtungslager Ausschwitz-Birkenau zu besichtigen.

Nach einer schlaflosen Nacht im Liegewagenabteil des Zuges in Richtung Krakau klingelte der Wecker für uns schon um 4:15. Zu sechst machten wir uns in dem winzigen Abteil für die bevorstehende Führung in dem ehemaligen Todeslager bereit.

Nachdem wir in Oswiecim (Auschwitz auf Polnisch) angekommen waren, folgte ein 15-minütiger Fußmarsch zur Gedenkstätte. Doch bevor wir mit der Besichtigung begannen, stärkten wir uns noch im gegenüberliegenden Restaurant und verstauten unser Gepäck. Dann aber machten wir uns endlich auf den Weg zum Eingang, wo uns bereits die äußerst kundigen Guides, die auf all unsere Fragen eine Antwort wussten, erwarteten. Einmal hinter den Stacheldrahtzäunen angekommen wird einem sofort klar, dass die Zeit des NS-Regimes zweifellos eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte war. In einer der aus Backstein erbauten Baracken ist ein ganzer Raum voller Menschenhaare. Menschenhaare, die den Massenmord an Millionen von unschuldigen, wehrlosen Menschen bezeugen. Das war aber noch nicht alles: Eine endlose Bilderwand mit Portraits zeigt lediglich einen Bruchteil der ermordeten Insassen. Bei diesem grauenvollen Anblick wurde wirklich jedem von uns bewusst, welch furchtbar tragisches und vor allem unmenschliches Schicksal den Gefangenen auferlegt wurde. Dieses Gefühl wurde weiter verstärkt, als wir Birkenau betraten. Überall Baracken, Schornsteine und kilometerlange Stacheldrahtzäune. Darüberhinaus konfrontierte man uns erstmals mit dem Anblick der “Rampe”, wo willkürlich zwischen Leben und Tod entschieden wurde. Natürlich konnte man auch die zugigen Holzhütten besichtigen, wobei man sofort ein noch besseres Verständnis über das Leid der Insassen erhielt.

Dann war die Führung zu Ende. Alle schienen mit ihren Gedanken das Gesehene still aufzuarbeiten, denn sie waren kaum in Worte zu fassen. Erschöpft nach dem langen Tag, fuhren wir in einem Bus in die eine Stunde entfernte Stadt Krakau. Dort hatten wir den restlichen Tag frei und erkundeten die Stadt. Am Sonntag besuchten wir unter anderem die ehemalige Schindler-Fabrik, wo uns abermals ein Guide durch die Räume führte. Die Ausstellung war äußerst umfangreich und interessant, da wir mit den Lebensumständen der Juden in Krakau weiter vertraut gemacht wurden.

Insgesamt war diese Reise ein einzigartiges Erlebnis, an das sich alle noch lange erinnern werden. Die Möglichkeit, aus dem Klassenraum hinauszukommen und Geschichte hautnah mitzuerleben war sensationell und vertiefte unser Wissen über den Holocaust enorm. Ebenso machte die Reise uns zu mündigeren Bürgern, die sich über die Auswirkung politischer Hetze nun umso besser bewusst sind.